Chemische Verhütungsmittel gibt es in Form von Zäpfchen (Ovula),Tabletten oder Cremen. Alle enthalten Stoffe (Spermizide genannt), die die Samenzellen abtöten oder zumindest deren Fortbewegungsmöglichkeit hemmen. Sie enthalten entweder den Wirkstoff Nonoxinol oder Zitronensäure oder Milchsäure. Chemische Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Bei Zäpfchen und Tabletten dauert es mindestens zehn Minuten, bis sie durch die Körperwärme geschmolzen und voll wirksam sind. Die samenabtötenden Wirkstoffe reichen nur für einen Samenerguss aus.
Vorteile
Sie brauchen die chemischen Mittel nur bei Bedarf anzuwenden und deren Anwendung ist problemlos. Die chemischen Mittel können während der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile
Sie müssen beim Geschlechtsverkehr jedes Mal an Verhütung denken. Es kann zu Anwendungsfehlern kommen. In Ihrer Scheide oder an Ihrem Glied können unangenehme Empfindungen (Wärmegefühl, Brennen) auftreten, möglicherweise vertragen Sie ein anderes Präparat besser. Die „Wartezeit“ von zehn Minuten und/oder die Notwendigkeit wiederholter Anwendung kann als lästig empfunden werden. Die chemischen Wirkstoffe werden teilweise durch die Scheidenhaut in den Körper aufgenommen. Eine schädigende Wirkung für den Körper ist bisher nicht festgestellt worden. Eine lokale Schädigung der Scheidenschleimhäute oder eine Scheidenentzündung ist jedoch möglich und muss ärztlich behandelt werden.
Zuverlässigkeit
Die Sicherheit der chemischen Verhütungsmittel ist gering, ihre alleinige Anwendung ist nicht zu empfehlen. Sie sollten nach Möglichkeit mit einem Diaphragma kombiniert werden. Die gleichzeitige Anwendung von chemischen Verhütungsmitteln und Kondomen wird nicht empfohlen, da der Gummi des Kondoms angegriffen werden kann.
Zugänglichkeit
Chemische Mittel können Sie ohne ärztliches Rezept in Apotheken und Drogerien kaufen. Die Kosten dafür müssen von Ihnen selbst getragen werden.